„Bitte hört nicht auf zu spenden“, appelliert Meikel Zabel an seine Mitbürger. Regelmäßig bringt der Unternehmer aus Apensen Hilfsgüter in ukrainisches Kriegsgebiet und hat die Hilfsaktion kürzlich mit der Vereinsgründung KiRet (Kinderrettung) auf noch professionellere Beine gestellt. So kann er jetzt z.B. auch Spendenquittungen ausstellen (das WOCHENBLATT berichtete).
„Die Not im Kriegsgebiet ist unfassbar groß“, sagt Zabel, der gerade wieder von einem Hilfstransport zurückgekehrt ist und von Augenzeugen und Betroffenen unfassbar schreckliche Schicksale berichtet bekommen hat. „In einem Dorf, in dem wir Lebensmittel verteilt haben, waren die Leute so hungrig, dass sie sich gegenseitig die Spenden aus den Händen gerissen haben.“

Unvorstellbares Leid im Kriegsgebiet

Dringend benötigt werden haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Öl zum Braten und Dosen aber auch Bekleidung, Hygieneartikel, Spielzeug und Tierfutter. „Es ist so schön zu sehen, wie sich ein Kind über ein kleines Stofftier freut oder auch eine alte Frau glücklich ist, ihren Hund füttern zu können“, sagt Meikel Zabel, für den das Lächeln der leidgeprüften Menschen in der Ukraine Ansporn ist, sich weiterhin zu engagieren und auch selbst sein Leben zu riskieren, wenn er ins Kriegsgebiet fährt.
Weil er auf seinem jüngsten Transport von Oliver Zell aus Apensen begleitet wurde, wurden nur Gebiete besucht, in denen weniger mit Angriffen gerechnet wurde. Schreckliche Geschichten gab es dennoch zuhauf: „Wir waren z.B. in Jahidne, wo – wie vor Kurzem auch in den Nachrichten berichtet wurde – 367 Dorfbewohner von den Russen über mehrere Wochen in einem Schulkeller eingesperrt worden waren“, sagt Meikel Zabel, der sich den Keller auch angeschaut hat. Jeden Tag soll ein Gefangener im Keller erschossen worden sein, hat der Apenser erfahren. Unter den insgesamt 27 Getöteten waren auch vier Kinder. 

Jeden Samstag Spendenannahme in Apensen

Für die Hilfstransporte nehmen Meikel Zabel und sein Team jeden Samstag von 9 bis 14 Uhr auf dem Betriebsgelände der Firmen Firmen Zabel Fensterbau und Baugeschäft Zabel in Apensen, Handelsweg 8a, entgegen. Von seinen Mitarbeitern wird er tatkräftig unterstützt. 
„Im Moment beladen wir einen 40-Tonner-Lkw“, sagt Meikel Zabel. „Dort passt noch viel rein.“ Der Lkw wurde von einer Spedition zur Verfügung gestellt, nachdem Zabel 15 Tonnen Tierfutter gespendet bekommen hat. Zabel freut sich schon auf die glücklichen Gesichter der Hunde- und Katzenbesitzer. „Ich weiß von einer Tierheimleiterin, die als einzige in ihrem Dorf nicht geflüchtet ist, um die rund 550 Hunde weiterhin zu
versorgen“, sagt er.

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